Saisonrückblick und DANKESCHÖN
19Unsere diesjährige Rennsaison ist seit vier Wochen zu Ende. Wir konnten bis zum allerletzten Rennen um die Deutsche Berg-Meisterschaft mitgekämpfen und am Ende mit wenigen Punkten Rückstand auf den Schweizer Marcel Steiner (Martini-BMW) und Vorsprung auf Uwe Lang (Osella-BMW) den zweiten Rang in der Endabrechnung belegen und damit die Vizemeisterschaft feiern. Insgesamt hatten alle drei Fahrer Titelchancen bis zum Schluss, was die Spannung und die harten Fights in der Paradedivision der DBM eindrucksvoll belegt.
Zuerst dürfen wir uns ganz herzlich bei allen unseren Sponsoren, Technikpartnern, Helfern und Gönnern für die gebotene und beileibe nicht selbstverständliche Unterstützung bedanken! Und dann darf ich mich nochmal bei meinem kleinen Team bedanken, das über viele Monate bei insgesamt elf Rennen mitgearbeitet und mitgefiebert hat. Ihr seid die Besten!
Den Saisonverlauf selbst kann man wohl mit "Auf und Nieder" am Besten überschreiben, er ist auch in den Rennberichten nachzulesen, trotzdem möchte ich mit ein paar Wochen Abstand vom Rennstress meine Eindrücke nochmal passieren lassen:
Nach dem unerwartet frühen Saisonstart durch ein kurzfristiges Engagement in der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auf dem BMW Z4 V8 des Getrag-Teams entschied ich mich nach einem Rennen doch, die Prioritäten dort zu lassen wo sie die ganzen letzten Jahre immer hingehörten: Am Berg. Gerade noch rechtzeitig vor dem Saisonstart der Deutschen Meisterschaft waren wir dann nach ein paar Nachtschichten halbwegs vorbereitet. Die ersten Rennen verliefen dann auch optimal. Gerade der Auftritt beim deutschen Europameisterschaftslauf in Trier, als wir mit dem Sportprototypen teilweise der versammelten Elite Europas um die Ohren fuhren, bleibt sicher nicht nur uns noch lange im Gedächtnis. Früh kristallisierte sich für dieses Jahr Marcel Steiner als härtester Konkurrent heraus, er war immer ein gefährlicher und schneller Gegner während Uwe Lang gerade in der ersten Saisonhälfte leider zu oft mit Schwierigkeiten im Fahrverhalten des Osella kämpfte.
In der Saisonmitte gab es dann auch bei uns einige Rennen, die nicht so ganz ins anfängliche Bild passten und in denen die Konkurrenz ihre Chancen zuhauf bekam: Im Zuge der Entwicklung einer anderen Abstimmphilosophie des Fahrwerks waren wir ab dem Iberg-Rennen nicht immer zu 100% aussortiert, als dies überwunden war musste teilweise mit Qualitätsschwankungen des Reifenmaterials gekämpft werden. Gerade diese Kleinigkeiten, die bei Langstreckenrennen vom Rennverlauf oftmals übertüncht werden und nicht einmal ihren Niederschlag im Ergebnis finden, sind bei den Sprintrennen am Berg entscheidend über Sieg oder Niederlage. Außerdem sind die speziellen Anforderungen der Bergrennen, ausgetragen auf nicht-permanenten Rennstrecken, sehr schwer bei Testfahrten auf den verfügbaren Rundstrecken nachzustellen, daher mussten auch aus Zeitgründen immer wieder Entwicklungsschritte zurückgestellt werden.
Zum Ende der Saison waren wir dann wieder „bei der Musik“, wie der unangefochtene Gesamtsieg mit Streckenrekord beim vorletzten Lauf (Bergrennen Unterfranken) bewies. Gerade rechtzeitig, um die Meisterschaftsentscheidung noch offen zu halten. So traf man sich zum Showdown beim Bergrennen Mickhausen vor internationaler Kulisse, wo Marcel Steiner und ich in unseren Sportwagen im Zuge des Kampfes sogar die weit stärkeren Formel 3000 Fahrzeuge (u.a. den Franzosen Lionel Regal als amtierenden Europameister) hinter uns ließen. Zum Schluss hat man brüderlich geteilt: Wir bekamen den Gesamtsieg bei diesem international wichtigen Rennen und Marcel Steiner mit seinem Team die langersehnte Meisterschaft.
Schlussendlich bleibt zu sagen, dass die Leistungsdichte der "ersten Drei" in diesem Jahr unglaublich hoch, die Stimmung unter den Konkurrenten aber trotz der harten Auseinandersetzungen auf der Strecke immer positiv und freundschaftlich war. Weiterhin hat sich niemand von uns dreien trotz des selbst erzeugten Leistungsdrucks eine Nullrunde bei einer Veranstaltung durch einen technischen Ausfall oder gar Unfall geleistet, was die Meisterschaftsentscheidung ebenso lange offenhielt und uns allen eine spannende Saison bis zum Schluss bescherte.
Hier der Endstand der Deutschen Berg-Meisterschaft 2008: Endstand DBM 2008